Frechheit siegt, oder nicht?

Mai 30, 2014    

Mut zur Frechheit, sollte man schon besitzen, wenn man Gurilliamarketing initiieren will. Ein Hang zum Revoluterherz ist ebenfalls empfehlenswert. Aber am Wichtigsten ist es, den Sturm des Gegenwinds  zu ertragen, den man mit so etwas entfacht. Das Schlimmste allerdings ist, wenn seine eigene Aktion selbst den Fahrtwind nimmt und schon bei geringer Brise rückrudert oder umkippt.

In diese Situation haben sich gerade die Volksbanken und Raiffeisenbanken manövriert. Mit ihrer Aktion „Auf so eine Scheich-Iddee würden wir nie kommen“ wetterten diese per Werbeanzeige  in der „FAZ“ gegen den Deal der Deutsche Bank mit ihren neuem Großinvestor und Scheich Hamad bin Jassim bin Jaber al-Thani. Für manche Verbraucher ist der Deutsche Bank Deal wohl zu recht ein fragwürdiges Unterfangen, auf dem die Volks- und Raiffeisenbank Verantwortlichen ein Stück mitschwimmen wollten. Warum auch nicht? Was allerdings nicht vorhergesehen wurde, ist der Sturm der Entrüstung der eigenen Branche sowie die der Politikszene. Hier hagelt es massive Kritrik. Von „Geschmacklosigkeit“, „kleingeistig“, „provinziell“ bis hin zum Vorwurf der „Fremdenfeindlichkeit“ müssen sich die Verantwortlichen  so einiges anhören; und ziehen nun mit den Worten „…es sollte eine Kampagne mit Augenzwinkern sein…“ ganz schön den Schwanz ein.

Schade! Ein bischen mehr Rückgrat kann man schon haben. Der nun eingeleitete Schaden wird sich jetzt auf allen Ebenen auswirken – sowohl branchenintern, politisch und zuletzt in der Glaubwürdigkeit bei den Kunden.

 

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