„Der Preis der Freiheit“

Dezember 2, 2013    

In der Nacht vom 10. November auf den 11. hat sich das Leben von Lola radikal geändert. Aus fröhlich wurde ernst, aus laut leise und aus weiß wurde schwarz. Obwohl jeder einzelne von Lola sich um Normalität bemüht, wird es nie mehr so sein, wie vor dem 10. November; – der Nacht, in der Lola ihre Unschuld verlor.

Das alles hört sich vielleicht dramatischer an, als es in Wirklichkeit ist. Diebstahl ist ja inzwischen ein Allerweltsverbrechen und rein statistisch müsste es jeden Bundesbürger alle 5-6 Jahre einmal treffen. Also „so what“?

Jeder Betroffene wird seine persönlichen Verluste sehr schmerzlich erfahren haben. Wir von Lola um so mehr, als dass uns unsere Lebensgrundlage entzogen wurde. Uns wurden alle unsere „Macs“, unsere Computer gestohlen. Jeder, der mit seinem Rechner seinen Lebensunterhalt verdient, jeder, der mit „seinem“ Apple grafisch arbeitet, weiß, dass er mit seinem Werkzeug eine Beziehung pflegt, seine Macken kennt und wie man damit umgeht. Klar, Rechner kann man ersetzen und die neuen sind mit Sicherheit auch wieder ein bisschen besser, aber inhaltlich wird man den „Neuen“ nicht mehr so hinkriegen. Natürlich sind alle wichtigen Daten gesichert, aber trotzdem ist so einiges unwiederbringlich verloren.

Hier auf unserer Straße wurde in einer Nacht in 5 Büros eingebrochen, in diesem Monat hat es fast jeden hier erwischt. Eine Polizeistation leistet sich Mülheim trotzdem nicht. Für 170.000 Menschen nicht mal eine Polizeistation. Die nächste zuständige Wache liegt in Essen. Den Grund dafür kennen wir nicht. Vielleicht, weil hier so „wenig“ passiert. Der bearbeitende Kripobeamte jedenfalls nannte diese Verbrechen lapidar „den Preis der Freiheit“ und meinte damit wohl die bandenmässig organisierten Grenzgänger aus dem Osten, die schon seit geraumer Zeit durch Deutschland ziehen, Wohnungen und Büros plündern, und mit Ihrer Beute dann schnell wieder in Ihre Heimat zurückkehren. Das es sich lohnt, zeigt das Schreiben von der Staatsanwaltschaft Duisburg, dass uns heute, keinen Monat nach der Tat, zugestellt wurde: „Sehr geehrte Damen und Herren, das Verfahren ist eingestellt worden, da ein Täter nicht ermittelt werden konnte.“ So wundert uns die verschwindend kleine Aufklärungsrate überhaupt nicht.

Eure Lola

 

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